KI zwischen Fiktion und Wirklichkeit
KI, Künstliche Intelligenz, ist das Schlagwort unserer Zeit. Ob als Fiktion in Film- und Serien-Kultur, als Vision einer Arbeitswelt der Zukunft oder als zuverlässiger Assistent im Alltag – selbstlernende Algorithmen sind der heilige Gral der Informationstechnologie, und Anwendungsfälle jetzt schon zahlreich. Was bedeutet das für uns? Wie wird sich unser Leben, unser soziales Verhalten unter dem Einfluss dieser Technologien verändern? Und was genau heißt eigentlich Künstliche Intelligenz?
Diesen und mehr Fragen sind wir, Studierende des Bachelorstudiengangs Online-Redaktion, nachgegangen, haben fiktive Erzählungen einem Reality Check unterzogen, reale Anwendungsgebiete recherchiert und uns mit rechtlichen und ethischen Fragestellungen auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist diese Sammlung multimedialer Stories, die Ausgangspunkt einer Workshop-Reihe zum Wissenschaftsjahr 2019 mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ ist. Das Projekt, KITT – KI Talks & Teams, ist einer der Preisträger des » Hochschulwettbewerbs 2019.
Eric Beltermann ist Web-Entwickler und Journalist. Er absolvierte im Jahrgang 2018/2019 den Studiengang Online-Redaktion an der TH Köln. Der Querschnitt aus Technik und Informationsvermittlung hat ihn an die Aufgabe herangeführt zu vermitteln, welche Informationen auf welche Weise erhoben und gespeichert werden, ohne dass wir es unmittelbar merken.
KI – Podcast mit Sci-Fi-Autorin Theresa Hannig
Digital by <3. Zlatko Buzaljko studiert Online-Redaktion an der TH Köln und hat hier sein Zuhause im Web gefunden.
Im Podcast mit der Politikwissenschaftlerin und Autorin Theresa Hannig hat ihn besonders überrascht, dass das Social-Credit-System in China für die dortige Bevölkerung auch eine Verbesserung sein könnte.
Aufgrund seiner Aktualität war das Thema Social Scoring für Catharina Chlupaty besonders interessant, da China bereits 2017 die Einführung eines Sozialkreditsystems ab 2020 verkündet hatte.
In Zusammenarbeit mit ihrer Kommilitonin Ines Grünheck klärt sie, welche technischen und sozialen Mittel China das Durchsetzen eines solchen Kontrollsystems erlauben. Und ob ein Sozialkreditsystem auch in Deutschland denkbar wäre.
Als großer Fan von Filmen und Serien mit KI-Bezug, wie Blade Runner oder Westworld, macht für Daniel Driever gerade die Frage nach der Menschlichkeit von KI beziehungsweise ob KI menschlich sein kann die Faszination von KI aus. Deswegen beschäftigt er sich mit der Frage was KI menschlich macht. Bei der Recherche stellte sich dabei heraus, dass ein perfekt menschliches Aussehen der KI in Form eines Androiden zwar dafür sorgt, dass sie nach menschlichen Maßstäben bewertet werden würde, für "wahre" Menschlichkeit allerdings abstrakte Fähigkeiten wie Selbstbewusstsein oder Kognition gebraucht werden.
Projektleitung
Prof Dr. Amelie Duckwitz beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit der Frage, wie die Digitalisierung unsere Art zu kommunizieren verändert. Welche Chancen und Herausforderungen wir dabei Künstlicher Intelligenz zuschreiben, hat damit zu tun, wie uns KI in den Medien vermittelt wird, ob in fiktionalen Erzählformen oder in journalistischen Angeboten. Deshalb fand sie die Idee, KI in Science-Fiction einem Reality-Check zu unterziehen, aus medienwissenschaftlicher Perspektive besonders reizvoll.
Im Sommer 2018 hat Jana Esken auf einem Vortrag zum ersten Mal von Roboterjournalismus und Sensorstories gehört. Da standen Journalisten auf der Bühne, die das für eine geniale Idee hielten. Sie hat sich sofort gefragt, woher diese Begeisterung kommt und warum die sich keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze in einer ohnehin schon aussterbenden Branche machen. Andererseits ist es aber auch wirklich faszinierend, wenn Sensoren und Textroboter für Kühe Tagebuch schreiben, fand sie. Sie wollte herausfinden, was es damit auf sich hat.
Philipp Gabriel ist politisch aktiv und begeistert von neuen Technologien jeder Art. Damit war der Funke beim Thema künstliche Intelligenz schnell entzündet. Er fokussiert sich in seinem Text auf die Rolle des Staates, wenn es um das Zukunftsthema Nummer 1 geht. Er blickt dabei in die wichtige KI-Kommission der Bundestages, führt in die Grundbegriffe der KI und meint: „Wir müssen das heute im Blick behalten, bevor Unternehmen einfach Tatsachen schaffen!“.
Als Ines Grünheck zum ersten Mal von „Social Scoring“, einer auf künstlicher Intelligenz basierenden Anwendung zur Bewertung menschlichen Verhaltens, hörte, fühlte sie eine Mischung aus Faszination und Furcht zugleich.
Für das multimediale Projekt „KI zwischen Fiktion und Wirklichkeit“ wollte sie schließlich herausfinden, wie die Situation hinsichtlich individueller Datenauswertungen hierzulande ist und wurde fündig: Von A wie Auswertung über F wie Fitnesstracker bis hin zu S wie Schufa und Z wie Zahlungsverhalten existieren auch in Deutschland zahlreiche Methoden, um menschliches Verhalten zu bewerten. Was das mit künstlicher Intelligenz zu tun hat, erklärt sie gemeinsam mit Catharina Chlupaty.
Mit KI kam Jonas Katerkamp bislang nur in Form primitiver Polygonfiguren in Videospielen in Berührung. Seine Begeisterung für das Thema war trotzdem schnell geweckt. Schließlich galt es „zu Recherche-Zwecken“ wieder zahlreiche, gute, alte Sci-Fi-Streifen zu sichten. Beim anschließenden Abgleich mit der technologischen Realität wurde er überrascht, wie vielschichtig das Thema und die politische Debatte eigentlich ist. Und wie wichtig ist es, sich dieser offen, unvoreingenommen und alsbald zu stellen.
Der Mensch spielt heute mehr den je zuvor Gott, indem er Biologie manipuliert, das Leben durch Informationstechnik kontrolliert und zukünftig eventuell sogar nicht mehr vom Menschen unterscheidbare KI erschafft. Was einst Science-Fiction war, könnte in der Zukunft Realität werden, doch was macht eine KI menschlich? Diese Frage stellte sich auch Aylin Kazi, eine Studentin des Faches Online Redakteur an der TH Köln, die ein großes Interesse an der Philosophie des Mensch-Seins hat und demnach KI als eine künstliche, menschengeschaffene Form des Menschen untersuchen wollte. Dabei stieß sie bei ihrer Recherche über menschenähnlicher KI auf überraschende Ergebnisse zu ihrer Wirkung auf Menschen, deren Komplexität und Funktionalität sowie letztendlich die Grenze zum Mensch-Sein.
Ob in Form von Textrobotern oder „Sensorstorys“: Auch im Journalismus wird immer häufiger Künstliche Intelligenz eingesetzt. Dass ein KI-Projekt mit einem Lokaljournalistenpreis ausgezeichnet wurde, hätte Isabell Knief dennoch nicht erwartet.
Für die Online-Redakteurin Grund genug, der Frage nachzugehen, wie Roboterjournalismus eigentlich funktioniert und welche Chancen und Herausforderungen er mit sich bringt.
Bis vor Kurzem dachte Max Lehmann, dass er die wichtigsten technologischen Entwicklungen kennen würde, doch erst 2017 wurde er durch das virale Video „Slaughterbots“ auf das Thema autonome Waffen aufmerksam. Ein Jahr später schien sich politisch immer noch kaum etwas geändert zu haben – doch wieso eigentlich? Bei den Interviews und Recherchen fand er schließlich heraus, warum eine Einigung auf UN-Ebene so schwierig ist und war überrascht, wie viel Schutz das aktuelle Völkerrecht auch bei autonomen Waffen bietet.
KI – Podcast mit Sci-Fi-Autorin Theresa Hannig
Die digitale Transformation ist in der Gesellschaft angekommen. Die Vorstellung, wie künstliche Intelligenz die Zukunft bestimmt, fasziniert auch die OR-Studentin Denise Nonnast. Im Gespräch über den dystopischen Roman „Die Optimierer“ wird deutlich, wie schnell Faszination in Angst und Schrecken umschlägt.
Projektleitung
Miriam Schmitz hat vor einigen Jahren von den Asimov'schen Roboter-Gesetzen gehört und ist seitdem fasziniert von den Gedankenspielen, die sich aus ihnen ergeben. Ein Film mit dem vieldeutigen und wundervollen Titel "Ex_Machina" griff 2015 einige davon auf, und als kurze Zeit später die TV-Serie "Westworld" ausgestrahlt wurde, empfand sie das als (vorläufigen) Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz in der Fiktion. Bei diesem Projekt hat sie ohne Zögern mitgemacht – und viel gelernt!
Als sich Patrick Schmitz im Rahmen des Studiums intensiv mit Chatbots beschäftigte, stieß er auch auf Lösungen im Bereich Human Resources (HR). KI-gestützte Programme antworteten Interessenten direkt im Facebook-Messenger und suchten ihnen die passenden Stellenangebote heraus. Der angehende Online-Redakteur fand dies überaus spannend und ging der Frage auf den Grund, inwieweit KI heute schon in HR zum Einsatz kommt.
Dass künstliche Intelligenz dabei sogar Bewerber nach ihrer Eignung auswählen kann, hätte er im Vorfeld nicht gedacht. Während seiner Recherche wurde er aber eines Besseren belehrt.
Überlegungen, wie das Leben für alle gerechter werden kann, beschäftigen Silke Wiegand nicht erst seit dem Studium „Online-Redakteur“ an der TH Köln. Grundeinkommen, Bürgerversicherung, gleiche Bezahlung von Männern und Frauen, gleiche Bildungschancen für alle Kinder – die Themen sind ebenso vielfältig wie die Ideen zu ihrer Verwirklichung. Ist eine davon Künstliche Intelligenz (KI)? Dieser Frage ist die Autorin im Zuge des Projekts „KI – Ist Fiktion schon Wirklichkeit?“ nachgegangen und zu der Erkenntnis gelangt, dass es einen Zusammenhang zwischen Gerechtigkeit und Künstlicher Intelligenz (KI) in der „klugen Stadt“ von morgen gibt, dass es am Ende aber immer noch der Mensch ist, der die KI zum Guten oder zum Schlechten einsetzt.
Für Mara Wundenberg ist eine nachhaltige und faire Zukunft die wichtigste Herausforderung unserer Zeit. Aus dieser Zukunft ist Künstliche Intelligenz nicht wegzudenken, doch ist es der Online-Redakteurin wichtig, dass der Staat den Technologien vorbereitet und überlegt begegnet, weshalb sie sich in ihrer Story mit den Zusammenhängen zwischen „Staat und KI“ beschäftigt.
„Das Bewusstsein, dass KI in irgendeiner Form industrielle Revolution wird“, ist eine Aussage ihres Interviewpartners, welcher ihr besonders im Gedächtnis blieb. Denn wie mag das wohl aussehen?